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28.11.2020

Eine Gedenkstele für die jüdischen Opfer aus Bayreuth?

1. Erinnerungsarbeit aus der Mitte der Stadtgesellschaft

Allein mit dem Aufstellen einer Gedenkstele ist es nicht getan, noch dazu mit einer Stele, deren Gestaltung bisher vollkommen unüberlegt ist. Grundsätzlich sollten wir Opfergedenken und die Bekämpfung von Antisemitismus möglichst auseinanderhalten: Die geplante Gedenkstele ist kein geeignetes Mittel, antisemitische Tendenzen zu bekämpfen. Gedenken - durch ein vom Stadtrat beschlossenes symbolisches Handeln - ist angesichts von zunehmendem Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus zu wenig. Vielmehr muss Erinnern und Gedenken von den den Bürger*innen mitgetragen werden. Dies könnte erreicht werden, indem die Stadt Bayreuth ihre Mitgliedschaft in der Allianz gegen Rechtsextremimus in der Metropolregion Nürnberg ernst nimmt. Wir waren mit großer Öffentlichkeit der Allianz beigetreten. Mehr als ein symbolischer Akt - gleich dem Aufstellen einer Stele - ist leider nicht daraus geworden. Denn wo kooperiert die Stadt mit den Akteur*innen der Zivilgesellschaft, wo und wie informiert sie über zivilgesellschaftliches Engagement, wo und wie werden interkulturelle Kompetenzen von Verwaltungsmitarbeiter*innen geschult, was tut der Kulturreferent, um eine lebendige Erinnerungskultur zu implementieren?

Wir sind als Fraktion in der glücklichen Lage, mit Dr. Norbert Aas einen Historiker in unserer Mitte zu haben, für den das Thema seit vielen Jahren Herzenssache ist und verweisen an dieser Stelle auf das Buch „Juden in Bayreuth 1933 - 2003“ der Geschichtswerkstatt Bayreuth, das Dr. Norbert Aas (mit)herausgegeben hat.

2. Stolpersteine

Nach wie vor sind die Stolpersteine unsere 1. Wahl des Gedenkens. In vielen deutschen Städten wurde dieses Projekt gemeinsam mit den Bürger*innen erfolgreich umgesetzt, so z.B. in Coburg und in Bamberg. Die Namen der Opfer werden an die Orte ihres Lebens zurück gebracht. Hier wird ihr Fehlen in der Stadtgesellschaft erlebbar und spürbar. Das Projekt fordert Einzelpersonen zum aktiven Mitmachen auf, sei es durch das Stiften eines Steines oder durch pflegen und reinigen. Dadurch bleibt die Erinnerung wach, gerade, wenn es irgendwann keine Zeitzeugen des Holocaustes mehr gibt.

Die Ablehnung gegenüber den Stolpersteinen ist seitens der jüdischen Gemeinschaft nicht einmütig. Hier ein auch sonst sehr lesenswerter Beitrag des Zentralratspräsidenten Dr. Josef Schuster zum Thema "Erinnern ohne Zeugen“

https://www.zentralratderjuden.de/.../erinnern-ohne-zeugen/

Die oft geäußerten Bedenken, (z.B. mit den Füßen treten) können durch entsprechende Positionierung ausgeräumt werden.

3. Keine Opfer ausgrenzen

Es ist schwer zu vertreten, warum es zwei solche Gedenkorte in der Stadt geben soll: im Rathaus und am Sternplatz. In der Folge würde es zu unterschiedlichen Namensnennungen kommen. Die 150 Opfer sind nach unseren Unterlagen nicht nachvollziehbar und im übrigen mit Namen, Wohnort, Geburtsjahr, Sterbejahr und Sterbeort nicht angemessen auf der Stele unterzubringen.

Dazu kommt das Problem der anderen Opfergruppen: Warum zweimal öffentlich an die Bayreuther jüdischen Opfer erinnern, während andere Opfergruppen unbeachtet bleiben? Z.B. die Euthanasie-Opfer, von denen es in Bayreuth zahlreiche gab. Das waren mit Sicherheit viel mehr. Auch wenn die Zahl der Opfer ist kein gutes Argument bei der Erinnerung ist, sollten wir alle Opfer im Auge behalten.

Ein dynamisches Kunstprojekt wie die Stolpersteine entwickelt sich dagegen weiter. Die Suche hört nicht auf, neue Erkenntnisse können jederzeit berücksichtigt werden.

4. Künstlerische Gestaltung einfordern

Die Stolpersteine sind für uns der Maßstab. Sofern es dafür keine Mehrheit gibt, muß jede andere Form mindestens die gleiche Qualität und inhaltliche Tiefe erreichen.

Über die Gestaltung eines Denkmals sollten sich nicht Historiker und auch nicht Kommunalpolitiker*innen Gedanken machen, sondern Künstler*innen. Ein solches Denkmal benötigt ein künstlerisches Konzept, eine hochkarätige Jury und eine entsprechende finanzielle Ausstattung. Alles unterhalb dieser Schwelle ist unangemessen und provinziell.

Die vorgeschlagene Form und der angedachte Standort würden zu einer unakzeptablem Interaktion mit dem Brunnenstandbild der Bayreuther Chevaulegers führen.

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