GRÜNE JUGEND Bayern auf Hochtourstopp in Bayreuth am 03.09.2008

Nein zu Agro-Gentechnik - Der Schutz unserer Natur, Erhalt der Artenvielfalt und damit die Sicherung unserer Lebensgrundlagen wie sauberer Boden, reine Luft und gesundes Wasser sind und bleiben unsere wichtigsten politischen Aufgaben

05.09.08 –

Der Schutz unserer Natur, Erhalt der Artenvielfalt und damit die Sicherung unserer Lebensgrundlagen wie sauberer Boden, reine Luft und gesundes Wasser sind und bleiben unsere wichtigsten politischen Aufgaben. Nach wie vor gilt für uns Grüne als wichtigste Leitlinie der Spruch: „Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt.“ Dies ist die Antriebsfeder unseres Handelns und unseres Einsatzes für die Menschen und für die Natur in Bayern. Gentechnik, in der Landwirtschaft und in Nahrungsmitteln, zerstört die Grundlagen der bäuerlichen Landwirtschaft, gefährdet Verbraucherinnen und Verbraucher und hilft nur wenigen Großkonzernen.

Zum Gentechnik-Fachgespräch auf dem "Grünen Sofa" hatte Vorstandssprecherin Sabine Steininger im Rahmen der Hochtour der Grünen Jugend eingeladen. Gemeinsam mit Ulrike Gote, MdL, oberfränkische Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Helmut Korn, Vorstand der Kreisgruppe Bayreuth des Bund Naturschutz, Helmut Beran, Diplombiologe und Leiter des Umweltschutz-Informationszentrums Lindenhof, Alexander Clauß, Gentechnik-Radler aus Emtmannsberg, und Willibald König-Zeußel, Vorstand der Grünen im Landkreis Bayreuth, erörterte sie die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Risiken der Agro-Gentechnik.

 

Zeit wird’s: Genfood kommt uns nicht auf den Teller

Bayreuther Grüne und Verbandsvertreter fordern: Bayern zur gentechnikfreien Zone zu machen!

Bayern muss zur gentechnikfreien Zone werden, so die einstimmige Forderung von Ulrike Gote, MdL, oberfränkische Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Willibald König-Zeußel, grüner Kreisvorstand Bayreuth-Land, Helmut Beran, Leiter des Umweltschutz-Informationszentrums Lindenhof, Helmut Korn, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz in Bayreuth und Alexander Clauß, Gentechnik-Radler aus Emtmannsberg am Ende des Gentechnik-Fachgesprächs zu dem Sabine Steininger, Vorstandssprecherin der Bayreuther Grünen, eingeladen hatte.

Von Agro-Gentechnik, so BN-Kreisvorsitzender Korn, würden lediglich die Großkonzerne profitieren. Gentechnisch veränderte Pflanzen, so Korn, können patentiert werden und bieten so gänzlich neue Möglichkeiten der Marktbeherrschung. Das Saatgutmonopol würde zum Sortenkahlschlag führen und das Aus für die Artenvielfalt und unsere bäuerliche Kultur bedeuten.

Der Verbreitung von gentechnisch veränderten Organismen, so Helmut Beran, ist Tür und Tor geöffnet. Wind und Insekten würden dafür sorgen, dass gentechnisch verändertes Saatgut weiter transportiert würde und sich ungehindert ausbreiten kann. Dies würde zu einer enormen Verödung der Kulturlandschaft führen, einheimische Kräuter würden ausgerottet, es würde keine Insekten mehr geben und somit würde auch den Feldvögeln die Nahrung fehlen. „Denn,“ so Beran, „der Verzehr von gentechnisch verändertem Mais wirkt nicht nur auf die maisfressenden Insekten tödlich.“

Willibald König-Zeußel, Kreisvorstand der Landkreisgrünen, warf ein, dass die VerbraucherInnen qualitativ hochwertige Produkte, vorzugsweise Bioprodukte fordern, und den Einsatz von Agro-Gentechnik mehrheitlich ablehnen würden. In der kleinräumigen bayerischen Landwirtschaft, so Zeußel, könne nicht verhindert werden, dass gentechnisch verändertes Saatgut konventionelle Pflanzen verunreinige. Biobauern und Imker in der Nachbarschaft könnten so nicht für gentechnikfreie Produkte garantieren und erhebliche wirtschaftliche Schäden erleiden.
In Bayern, so Ulrike Gote, MdL, oberfränkische Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, könnten bis zu 50.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, in der Verarbeitung und im Handel betroffen sein. Die Firma Hipp habe bereits damit gedroht, notfalls gentechnikfreie Produkte in anderen Ländern wie Österreich oder Polen einzukaufen. Darüber hinaus, so Gote weiter, seien viele Prozesse in der Gentechnologie noch nicht verstanden. Das Einbringen von Genstücken in fremdes Erbgut sei nicht steuerbar und dem Zufall überlassen. Die Auswirkungen solcher Änderungen seien nur unzureichend bekannt.

„Wir Grüne,“ so Ulrike Gote energisch, „sind nicht bereit die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken durch die Agro-Gentechnik zu akzeptieren. Bayern muss zur gentechnikfreien Zone werden!“

Und Gote weiter: “Der aktuelle angebliche Vorstoß der Staatsregierung für ein Verbot des Genanbaus ist pure Heuchelei, denn kein Bundesland hat durch den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auf Staatsgütern so massiv zur Ausbreitung der Agro-Gentechnik beigetragen wie Bayern. All unsere Vorstöße, den Freistaat gentechnikfrei zu machen, sind von der Regierungsmehrheit zunichte gemacht worden.“

„Der Ort, an dem man wirklich etwas gegen die Agro-Gentechnik bewegen könnte, ist der EU-Agrarministerrat. Hier hätte CSU-Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer alle Möglichkeiten offen. Doch der, „so Gote abschließend, „hat bisher noch immer die Hand für die Gentechnik erhoben.“