Öffentliches Gedenken ermöglichen

Gedenkstein-Turm im Neuen Rathaus aufstellen

Seitdem die Ausstellung zum Gedenken an die ermordeten Bayreuther Juden beendet

wurde fristen der Gedenkstein-Turm und weitere Exponate ein trauriges Hinterzimmer-

Dasein im Historischen Museum der Stadt Bayreuth. Die Grünen und Unabhängigen

möchten dieses Hinterzimmer-Dasein beenden und beantragen daher, den Gedenkstein-

Turm dauerhaft als Mahnmal und in Erinnerung an BürgerInnen der Stadt Bayreuth, im Foyer

des Neuen Rathauses bei den dort bereits angebrachten Gedenktafeln aufzustellen.

„Gerade in Zeiten von zunehmendem Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit ist die

weltoffene Festspielstadt Bayreuth gefordert, sich offensiv mit der Vergangenheit

auseinander zu setzen, und dies nicht nur den unterschiedlichsten Bayreuther Einrichtungen

zu überlassen,“ begründet Stadträtin Sabine Steininger ihren Antrag, den sie noch heute

einreichen wird.

In einer von der Geschichtswerkstatt Bayreuth initiierten Aktion hatten sich im Jahr 2001

SchülerInnen jeweils mit dem Lebenslauf eines ermordeten Bayreuther Juden beschäftigt.

Zum Gedenken gestalteten sie einen Stein. Die gesammelten Steine sollten einen

dauerhaften und würdigen Platz erhalten als Gedenkzeichen und Mahnmal. So entstand der

von der Künstlerin Ursula Fähler entworfene und in der Schlosserei der Justizvollzugsanstalt

Bayreuth angefertigte Gedenkstein-Turm, der am 15. September 2003 von der

Geschichtswerkstatt Bayreuth als Initiatorin der Aktion und im Namen der TeilnehmerInnen

an die Stadt Bayreuth übergeben wurde.

„Das Aufstellen des Gedenkstein-Turms im Neuen Rathaus wäre ein erster Schritt zu einem

würdigen und dauerhaften Gedenken an Bayreuther BürgerInnen, die dem NS-Terror zum

Opfer fielen,“ so Steininger. Und die grüne Stadträtin abschließend: „Diesem ersten Schritt

sollten weitere folgen, um auch an all die anderen Opfer, z.B. Sinti und Roma,

Homosexuelle, ZwangsarbeiterInnen und dem Regime missliebige BürgerInnen zu

gedenken.“

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Steininger

(Stadträtin)

 

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