Kein neuer Opernmüll auf dem Jean-Paul-Platz

Steininger erteilt weiteren Bühnenbildplänen eine klare Absage

Die jüngsten Pläne von Dr. Manuel Becher, Geschäftsführer der Marketing- & Tourismus-Region Bayreuth, 2011 ein neues Bühnenbild aufstellen zu wollen, kritisiert Stadträtin Sabine Steininger auf's Heftigste. "Ich will keinen weiteren Opernmüll auf dem Jean-Paul-Platz", sagt Steininger, Mitglied im Kulturausschuss des Bayreuther Stadtrats. Für die Grüne Stadträtin ist das ausrangierte Bühnenbild Abfall, der sachgerecht entsorgt werden und nicht öffentlich an Bayreuths barocker Prachtstraße zur Schau gestellt werden sollte.

Dabei geht es der Grünen auch nicht um die Frage des Geschmacks nach dem Motto: dem einen gefällt’s, dem anderen nicht. „Worin besteht die Qualität dieser Aktion?“, fragt Steininger. „Ein Teil eines Bühnenbildes wird aus dem Kontext heraus gerissen zur Schau gestellt. Was soll das sein? Ein Werbegag zum reinen Innenstadtmarketing?“, zeigt sich Steininger irritiert, der es lieber gewesen wäre, man hätte sich mehr Gedanken um Qualität und Kunst und den Umgang mit dem öffentlichen Raum gemacht hätte.

Im Gegensatz zu Becher hofft sie nicht auf ein zweites Bühnenbild. "Die Wiederholung dieser Aktion stellt für mich noch lange kein Konzept dar", kritisiert Steininger, die befürchtet, dass auch im Innenstadtmarketing mehr auf Einzelevents denn auf die Entwicklung einer ganzheitlichen Strategie zu einer besseren Präsentation und Vermarktung Bayreuths gesetzt wird.

"Darüber hinaus müssen wir Richard Wagner nicht in die Stadt holen, er ist bereits in der Stadt", stellt die Grüne klar und verweist darauf, dass Richard-Wagner-Museum und Festspielhaus im Stadtgebiet liegen. "Villa Wahnfried und Bayreuther Festspielhaus sind einmalig, diese Einrichtungen und nicht etwa eine ausrangierte Kulisse sollten Gäste anlocken." Darüber wie man Kunst- und Kulturtourismus fördern und wie man unterschiedliche Zielgruppen damit erreichen kann, so Steiningers abschließender Rat, sollte man sich beim Stadtmarketing Gedanken machen.



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