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Bayreuth endlich ökologisch, sozial und nachhaltig entwickeln
Grüne und Unabhängige: Neubesetzung des Baureferats als Chance nutzen
Noch läuft das Auswahlverfahren für die Neubesetzung des Stadtbaureferats. Die Fraktion
der Grünen und Unabhängigen sieht dies als Chance, sich von alt Hergebrachtem zu
verabschieden.
„Bayreuth hinkt in der Stadtwicklung der Zukunft hinterher. Die Planungen folgen alten
Denkmustern und Rezepten: steigender Flächenverbrauch für Gewerbe- und Neubaugebiete
und neue Straßenbauprojekte. Ökologie und Denkmalschutz spielen ebenso wenig eine
Rolle wie der demographische Wandel“, kritisiert Sigrid Engelbrecht, stellvertretende
Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Bauausschuss. Noch immer stecke die kommunale
Zusammenarbeit in den Kinderschuhen, folge die Wirtschaftsförderung ausgetretenen
Pfaden, indem sie beim Wachstum mehr auf Quantität als auf Qualität setzt, so Engelbrechts
ernüchterndes Fazit.
Von der künftigen StelleninhaberIn erwarten die Grünen und Unabhängigen daher einiges:
„Wir benötigen keine weiteren Neubaugebiete. Wir fordern stattdessen eine konsequente
Umnutzung von industriellen und verkehrlichen Flächen, wobei auch gezieltes
Baulückenmanagement ein künftiger Schwerpunkt werden muss", stellt Engelbrecht klar.
Fraktionskollegin Steininger fordert eine sozialverantwortliche Wohnungsversorgung und
Wohnumfeldgestaltung. Dazu gehört für sie die Förderung innenstadtnahen Wohnens,
Quartiers- und Nachbarschaftsprojekte wie die „Soziale Stadt“, und ebenso so die
Umnutzung und Nachverdichtung der Siedlungsbestände der Nachkriegszeit. „Der
demographische Wandel und die daraus resultierende Bevölkerungszahl bedeutet eine
Chance für Natur und Umwelt. Diese Entlastungseffekte durch weniger Flächenverbrauch
und Verkehr müssen in Bayreuth gezielt genutzt werden, für mehr Naherholung und
Naturschutz“, fordert Steininger, die die Fraktion im Umweltausschuss vertritt. Der alte
Gebäudebestand müsse saniert werden, städtische Neubauten dürften künftig nur noch im
Passivhausstandard errichtet werden. Für alle städtischen Liegenschaften inklusive Fuhrpark
müsse ein Energiemanagementsystem aufgebaut werden, eine ökologische Bauleitplanung
müsse eingeführt werden, darüber hinaus müsste die Errichtung von Bürger-Solardachern
gefördert werden und für alle städtischen Gebäude künftig Ökostrom bezogen werden.
„Wir brauchen eine umweltverträgliche Mobilität in Bayreuth“, ergänzt Fraktionskollege Gert
Lowack, Mitglied im Verkehrsausschuss. „Das heißt, Flächenverbrauch und Umweltlasten
durch motorisierten Verkehr müssen reduziert werden. Stattdessen gilt es, den ÖPNV zu
stärken und dafür zu sorgen, dass FußgängerInnen und FahrradfahrerInnen nicht länger
VerkehrsteilnehmerInnen zweiter Klasse sind.“
„Die Entwicklung neuer Wohnformen für verschiedene Zielgruppen muss voran getrieben
werden. Bei allen städtischen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen muss für eine bessere
Teilhabe behinderter Menschen für Barrierefreiheit gesorgt werden“ fordert der
Fraktionsvorsitzende Oskar Brückner, dem nach der endlich begonnenen Aufstockung des
WWGs die Sanierung der Wirtschaftsschule ebenso am Herzen liegt wie die
Weichenstellung für die schulische Inklusion.
„Wir sehen in der Neubesetzung nicht nur die Chance, Bayreuth zu einer zukunftsfähigen
Stadt zu machen, die sich auf eine sinkende Bevölkerungszahl und eine älter werdende
Stadtgesellschaft einstellt, sondern auch die passende Gelegenheit ein Zeichen in Sachen
geschlechtergerechte Personalentwicklung zu stellen und die Stelle mit einer Frau zu
besetzen“, fasst der Fraktionsvorsitzende Brückner die Position der Grünen und
Unabhängigen zusammen.
Mit freundlichen Grüßen
Oskar Brückner
(Fraktionsvorsitzender)
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