Schoko: Diskussion um Ausbau und Eigentum an der Skateanlage

Schoko: Diskussion um Ausbau und Eigentum an der Skateanlage
Steininger kritisiert Vorgehen der Stadt Bayreuth

Kaum ist der Kooperationsvertrag zwischen der Stadt Bayreuth und Horizonte e.V. unterzeichnet, droht den Vereinen Kulturkraft e.V. und Schoko e.V. neues Ungemach, wie Stadträtin Sabine Steininger erfahren hat. Mit Schreiben vom 11. August forderte die Gewog TES (Treuhänder für Entwicklungs- und Sanierungsmaßnahmen der Stadt Bayreuth) Hauke Zimmermann, den Vorsitzenden des Vereins Kulturkraft e.V., auf „die Ihnen gehörenden Gegenstände aus dem Gebäude zu entfernen“. Am 9. August war Zimmermann telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass die von Kulturkraft e.V. in der Schokoladenfabrik eingebauten Schlösser ausgebaut worden wären, dass ein Schlüssel nur noch während der Arbeitszeiten bei der Gewog TES erhältlich sei, und dass man sich treffen müsse, damit die Stadt Bayreuth wisse, was ausgeräumt werden würde.

Auf Grund unterschiedlicher Aussagen seitens der Gewog TES und Horizonte e.V. zum weiteren Zeitplan, wandte sich Zimmermann am 16. August telefonisch an Baureferent Hans-Dieter Striedl, um Klarheit hinsichtlich des weiteren Vorgehens zu erhalten. Der Referent sagte Klärung und einen Telefontermin für den folgenden Tag zu, der dann aber wegen seiner ganztägigen Abwesenheit nicht eingehalten werden konnte und am 19. August nachgeholt wurde.

Baureferent Striedl verwies auf die schriftlichen Ausführungen und darauf, dass am 29. August alles ausgeräumt sein müsse, und dass dies auch für die Skatebahn zutreffen würde. Ferner sagte er zu, dafür Sorge zu tragen, dass Herr Zimmermann diese Aussage noch schriftlich erhalten sollte, und forderte ihn gleichzeitig auf, mit dem Ausbau zu beginnen, da die Zeit schon fast verstrichen sei. Im Laufe des Telefonats hatte Zimmermann Striedl beiläufig berichtet, dass Kulturkraft e.V. eventuell überbrückungsweise, vielleicht sogar dauerhaft ein Ausweichquartier für seine Aktivitäten hätte. In der Mail, die Hauke Zimmermann dann wenige Stunden später erhielt, teilte die Gewog TES ihm mit, dass die Skatebahn kein Eigentum von Kulturkraft e.V. darstelle, da die Errichtung mit EU-Mitteln finanziert worden sei, und dass kein Ausbau nötig sei.

„Ich finde dieses Vorgehen merkwürdig“, wundert sich die stellvertretende Fraktionsvorsitzende angesichts der widersprüchlichen Anweisungen aus dem Bayreuther Rathaus und der Tatsache, dass die Aussage, dass seitens der Stadt ein Eigentumsanspruch an der Skatebahn bestünde, nicht nachprüfbar belegt wurde. Darüber hinaus, so die Stadträtin, habe der Verein sie informiert, dass aus früheren Schreiben der Stadt Bayreuth klar zum Ausdruck käme, dass sie mit der Skatebahn nichts zu tun haben wolle. Daher mutet Steininger insbesondere der zeitliche Ablauf seltsam an.

Während Gewog TES und Baureferent anfangs unisono betonten, alles – auch die Skatebahn – sei auszubauen, wurde kurz nach Kenntnisnahme, dass der Verein möglicher Weise ein neues Domizil gefunden hätte, das Gegenteil behauptet. Weswegen liegt für Steininger auf der Hand: Das Projekt Schoko steht und fällt mit der Skatebahn.

„Auch wenn der Sachverhalt, wie ihn die Gewog TES schildert, juristisch betrachtet zutreffend sein sollte, was noch zu beweisen wäre“, so steht für Steininger eindeutig fest: „Moralischer Eigentümer sind die Jugendlichen, die Vereine Kulturkraft e.V. und Schoko e.V., die die Idee und das Konzept Schoko entwickelt und in enormer Eigenleistung, mit Spenden, Sponsorengeldern, Material und Fördermitteln umgesetzt und bis jetzt durch ihr Engagement aufrecht erhalten haben.“

„Ich werde mich daher an Oberbürgermeister Hohl wenden und ihn um Unterstützung bitten“, berichtet Steininger, die nun hofft, dass die Stadt Bayreuth den Jugendlichen helfen wird, indem sie ihnen eine angemessene Frist zum Ausräumen der Gegenstände bewilligt und bei der Suche nach Lagerräumen, bzw. einem Ausweichquartier für den Renovierungszeitraum zur Seite steht.

„Die Aktiven müssen weiterhin skaten und kulturelle Veranstaltungen durchführen können“, fordert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen und Unabhängigen. Nur so blieben sie bei der Stange, könnten neue Jugendlich hinzugewonnen werden und damit das Projekt Schoko auch während der nächsten Monate mit Leben erfüllt werden.
„Davon profitiert letzten Endes auch die Stadt Bayreuth und ihr Kooperationspartner Horizonte e.V.“, stellt Sabine Steininger klar, die zuversichtlich ist, dass sich eine Lösung finden wird, hatte Oberbürgermeister Hohl den Jugendlichen doch im Rahmen seiner mobilen Bürgersprechstunde versichert, sie hätten eine starke Lobby.

zurück

NOCH
BIS ZUR EUROPAWAHL

Aktuelle Termine

Es gibt keine Veranstaltungen in der aktuellen Ansicht.

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>