Nicht mehr Massiv-, sondern Passivhaus-Bauweise in Bayreuth

Nicht mehr Massiv-, sondern Passivhaus-Bauweise in Bayreuth
Grüne und Unabhängige fordern Umdenken bei städtischen Bauvorhaben

Der Kindergarten Oberpreuschwitz, die Städtische Wirtschaftsschule und die Grund- und Mittelschule St. Georgen sollen erweitert, bzw. umgebaut werden. Alle Baumaßnahmen werden in altbewährter Massivbauweise vorgenommen, weswegen die grüne Stadträtin Sabine Steininger gegen die Vorhaben votierte. Für sie ist diese Bauausführung angesichts des damit verbundenen CO2-Ausstosses und kontinuierlich steigender Energiekosten nicht mehr zeitgemäß. Um endlich neue Wege beim städtischen Bauen zu gehen, beantragt die Grüne, eine verbindliche Einführung des Passivhausstandards für alle Baumaßnahmen (Neu- und Erweiterungsbauten sowie Bestandssanierungen) der Stadt Bayreuth, der GEWOG sowie sämtlicher städtischer GmbHs.

„Es ist mir unerklärlich, dass man in der Stadt Bayreuth die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt hat“, kritisiert Steininger, die darauf verweist, dass Baureferent Hans-Dieter Striedl bei der Vorstellung der Planung für den Erweiterungsbau der Städtischen Wirtschaftsschule – auf Grund von Steiningers Fragen und Forderungen in den vorherigen Ausschusssitzungen – sogleich darauf hingewiesen habe, dass das Budget leider keine andere Bauweise zuließe. „Das ist der falsche Ansatz“, stellt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende klar. „So kann und darf man heute nicht mehr rechnen.“ Zwar würden bei der Errichtung eines Gebäudes in Passivhaustechnologie Mehrkosten für Wärmedämmung, Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung, in Sonderfällen eventuell auch für aufwendigere Detaillösungen anfallen, dem stünden jedoch Minderkosten für nicht mehr notwendige Kaminzüge, Heizkörper, Wand- oder Fußbodenheizung und die damit verbundene Technik, nicht benötigten Heizungs- oder Brennstofflagerraum und geringere Unterhaltskosten für Warmwasser und Heizung gegenüber.

Daher hat Steininger den Oberbürgermeister aufgefordert, aus Gründen des Klimaschutzes und des effizienten Energieeinsatzes, künftig alle Baumaßnahmen (Neu- und Erweiterungsbauten sowie Bestandssanierungen) der Stadt Bayreuth, der GEWOG sowie sämtlicher städtischer GmbHs als Passivhaus zu planen und zu realisieren. „Bayreuths Oberbürgermeister ist dringend gefordert, den unverbindlichen Allgemeinplätzen der im Rahmen der Klimaregio Bayreuth abgegebenen Klimaschutzerklärung endlich konkretes Handeln folgen zu lassen“, fordert Steininger.

„In meinem Antrag habe ich gleichzeitig gefordert, dass in Bayreuth die Wanderausstellung „Passivhaus energiesparend bauen“, ein Agenda-21-Projekt von engagierten Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Ansbach gezeigt und begleitend eine Fachvortragsreihe, beispielsweise mit der Energieagentur Oberfranken, der Energent AG, der Handwerkskammer Oberfranken und anderen, organisiert wird“, fährt Sabine Steininger fort.

„Mit der Einführung des Passivhaus-Standards, der Präsentation dieser Ausstellung und einer begleitenden Vortragsreihe könnte die Verbreitung der Passivhaustechnologie im Alt- und Neubau unterstützt, Vorurteile abgebaut, vielseitige Möglichkeiten der Umsetzung von Passivhäusern aufgezeigt und eine große Breitenwirkung erzielt werden“, so Steininger, die sich von der Neubesetzung der Stelle des Baureferenten ein Umdenken erwartet hatte, und jetzt den Oberbürgermeister gefordert sieht, endlich selbst aktiv zu werden, zumal andere Kommunen und Kreise diese Wege schon seit Jahren erfolgreich beschreiten würden.

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