Menü
Jetzt hat Bayreuth ein durchaus vielfältiges Bildungs- und Betreuungsangebot für Kleinkinder, Schülerinnen und Schüler, Jugendliche und Erwachsene.
Bayreuth nennt sich „Schulstadt“, seit kurzem durch das neue Leitbild „Stadt des Wissens und der Bildung für alle“. Diesem Anspruch wird allerdings die Wirklichkeit in vielen Bereichen nicht oder noch nicht ausreichend gerecht.
In der frühkindlichen Bildung hat Bayreuth ein ausreichendes Angebot an Kindergartenplätzen, aber auch folgende Probleme:
Das bayerische gegliederte Schulsystem ist im Vergleich aller Industrienationen das sozial ungerechteste. In Bayern hat ein Kind aus einem Facharbeiterhaushalt eine 6,65mal schlechtere Chance ein Gymnasium zu erreichen wie ein Kind aus einem Akademikerhaushalt.
Einige Daten zur Bildung und Chancengleichheit in der Stadt Bayreuth:
(aus dem Bildungsbericht Bayern des Staatsinstituts ISB, Schuljahre 2002 bis 2004, die Prozentangaben beziehen sich auf den Anteil an der gesamten Schülerzahl der jeweiligen Jahrgangsstufe)
Die Übertritte auf das Gymnasium blieben mit 41,7 % überdurchschnittlich (BY: 33%), sanken für die Realschule von 17,8 % (1990) auf 11,1 % (BY: 20,3%) und stiegen für die Hauptschule von 40,7 % (1990) auf 46,9 % fast genau auf den Landesdurchschnitt.
Bei der Wiederholerquote schneidet Bayreuth im Vergleich der 96 kreisfreien Städte und Landkreise sehr schlecht ab: Bei der Hauptschule liegt Bayreuth mit fast 5 % auf dem viertletzten Platz, bei den Realschulen mit über 8 % auf dem acht- und bei den Gymnasien mit über 6 % auf dem siebletzten Platz.
Am erschreckendsten finden wir, dass in Bayreuth mit ca. 15 % fast doppelt so viele SchülerInnen die Schulen die Hauptschule ohne jeden Abschluss verlassen wie im Landesdurchschnitt.
Dies sind zwar die Ergebnisse des staatlichen Schulsystems, dennoch muss die Stadt im Rahmen der kommunalen Jugendhilfe sehr rasch gezielte Maßnahmen des Nachteilsausgleichs für Kinder und Jugendliche planen und umsetzten. Denn die hohe Anzahl von Jugendlichen ohne Schulabschluss führt zu einer weit überdurchschnittlichen Jugendarbeitslosigkeit in Bayreuth (mehr als 8,5 % der unter-20-Jährigen).
stellt die individuelle und möglichst optimale Förderung jeden Kindes in den Mittelpunkt. Kein Kind darf verloren gehen!
Und so könnte es 2014 aussehen, wenn Bayreuth den grün-unabhängigen Vorschlägen zur Bildungspolitik folgen würde:
Kommunale Bildungsberichterstattung und Bildungsplanung ist zu einem herausragenden Standortfaktor geworden.
Das Bildungsbüro der Stadt hat mit Hilfe der Universität einen Bildungsatlas erstellt mit einer vollständigen Bestandsaufnahme aller Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Erwachsene. Er beinhaltet auch die Erfassung zentraler Grunddaten der soziostrukturellen Lebenslagen der Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien sowie Aussagen über die Bildungsverläufe. Diese genauen Informationen über Lücken, fehlende Bildungsanschlüsse und Schwachstellen sind die Grundlage der Planung der Jugend- und Familienhilfe, der Schulentwicklung sowie der Vernetzung der Träger, Einrichtungen und Angebote.
Kinderkrippen und Kindergärten haben einen ausreichenden Betreuungsschlüssel, in denen das gut ausgebildete pädagogische Fachpersonal die individuellen Bildungs- und Erziehungspläne für jedes einzelne Kind umsetzt. Für Beratung der Eltern und eigene Fortbildungen bleibt genügend Zeit. Die Verantwortung für die Bedarfsermittlung und -deckung und die Einhaltung von Qualitätsstandards liegt bei der Stadt.
Für benachteiligte Kinder und Jugendliche gibt es gezielte Förderangebote, für ihre Familien niederschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote in und außerhalb der verschiedenen Bildungseinrichtungen, erforderlichenfalls in der Muttersprache der Eltern.
In den flexiblen Schuleingangstufen (2 bis 3 Jahre) arbeiten die ErzieherInnen mit den Lehrkräften eng zusammen. Alle Kinder werden aufgenommen, es gibt keine Zurückstellungen und Einweisungen in die Förderschulen mehr. Alle Kinder gehen in Gemeinschaftsschulen bis zur 10. Jahrgangsstufe, die mit dem Mittleren Abschluss enden. Alle Schulen sind Ganztagsschulen mit einem warmen Mittagessen und Schulsozialarbeit. Die Schulen kennen und akzeptieren die Heterogenität und Verschiedenheit der SchülerInnen und stellen sich in ihren kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklungs- und Lernangeboten darauf ein. Alle Bayreuther Schulen sind dem Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erfolgreich beigetreten. Die Lehrkräfte werden von SchulpsychologInnen, Sozial- und SonderpädagogInnen und FörderlehrerInnen unterstützt. Dank der von der Universität Bayreuth und dem Staatsinstitut zur Ausbildung von FörderlehrerInnen entwickelten Konzepte zur individuellen Förderung von SchülerInnen und dem Lehren und Lernen in heterogenen Gruppen gibt es keine Klassenwiederholungen mehr. Die Schulsysteme vieler anderer Länder beweisen, dass dies möglich ist. Besonders begabte SchülerInnen sollen gefördert werden. In der Universität sollen begabte SchülerInnen die Möglichkeit erhalten frühzeitig universitäre Veranstaltungen zu besuchen und Leistungen erbringen zu können.
In der Sekundarstufe II gibt es mehrere gymnasiale und berufliche Oberstufen mit unterschiedlichen inhaltlichen Profilen, die in zwei bis vier Jahren zur allgemeinen Hochschulreife führen. Zur Verbesserung auf dem Ausbildungsmarkt werden in Ergänzung des dualen Systems schulische Ausbildungsgänge in kommunaler Verantwortung aufgebaut.
In einer sich immer rascher verändernden Welt gewinnt lebenslanges bzw. lebensbegleitendes Lernen immer größere Bedeutung. Die Volkshochschule und die Stadtbibliothek sind mit entsprechend erweiterten Angeboten für alle Altersstufen in einem diesem Zweck entsprechendem „Haus des Lernens“ untergebracht.
Diese Bildungslandschaft ist keine unrealistische Utopie. Der Deutsche Städtetag erarbeitet derzeit ein Konzept der kommunalen Bildungsverantwortung, „um den Kindern und Jugendlichen in Verantwortungsgemeinschaft mit den Ländern bestmögliche Bildungs- und damit Zukunftschancen zu gewährleisten. Ein entscheidender Ansatzpunkt für Bildungsprozesse ist der lokale Raum. Dort ist die Lebenswelt junger Menschen, dort gehen sie zur Schule und wachsen in sozialen Zusammenhängen auf, dort erfahren sie Familie und Freunde. Dort muss mit einem Gesamtsystem von Bildung, Erziehung und Betreuung die Lern- und Lebenswelt junger Menschen miteinander verbunden werden.
In Finnland sind seit vier Jahrzehnten alle Einrichtungen der vorschulischen, schulischen und beruflichen Bildung und alle Ämter der Jugend-, Familien-, Sozialhilfe in kommunaler Trägerschaft und arbeiten zum Wohle der Kinder, Jugendlichen und Familien eng zusammen. Der riesige Erfolg und die hohe Zufriedenheit der BürgerInnen sprechen für sich.
Rund 13 Millionen Menschen nutzen hierzulande das Deutschlandticket. Ein Erfolgsmodell! Ob das Ticket über das Jahr 2025 hinaus bestehen kann, [...]
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]
Robert Habeck hat einen Plan vorgestellt, wie Deutschlands wirtschaftliche Kräfte neu entfesselt werden. Die Vorschläge sollen die [...]